Richtig lüften leicht gemacht
Für die meisten ist es ein nerviges Thema: das Lüften der eigenen vier Wände. In der Früh fehlt die Zeit, am Abend die Lust und schon staut sich die Feuchtigkeit in allen Zimmern. Darunter leidet nicht nur Ihr Raumklima, sondern auch Schimmelbildung wird dadurch begünstigt. Eine gute Nachricht haben wir bereits vorab: Massivholzmöbel helfen beim Ausgleich der Luftfeuchtigkeit. Trotzdem müssen Sie zusätzlich selbst aktiv werden. Aber wie lüftet man denn nun richtig und vor allen Dingen effektiv?
Wie entsteht Schimmel?
Schimmelpilze sind prinzipiell nichts Schlimmes: Sie kommen überall in der Luft vor. Gefährlich wird es allerdings, wenn sie irgendwo gute Lebensbedingungen vorfinden, sich in diesen Bereichen dann ansiedeln und verbreiten. Besonders wohl fühlen sie sich in feuchtem und warmem Milieu mit geeignetem Nahrungsangebot wie Tapeten, Teppichböden oder Baustoffe wie Spanplatten und sogar Beton. Dabei ist es egal welche Farbe der Schimmel hat: sowohl schwarzer, weißer als auch grüner Schimmel gefährden auf Dauer Ihre Gesundheit. Am besten, Sie verhindern ihn bereits bevor er entsteht. Nämlich durch richtiges Lüften und Heizen.
Die fünf Grundregeln gegen Schimmel
Es klingt erst einmal unfassbar: Rund 12 Liter Wasser entstehen in einem Vier-Personen-Haushalt pro Tag. Durch kochen, waschen, duschen und natürlich schwitzen. Diese Feuchtigkeit muss natürlich raus aus Ihren vier Wänden, sonst leidet Ihr Raumklima und das Risiko von Schimmelbildung erhöht sich drastisch. Denn die optimale Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung sollte 60 Prozent nicht übersteigen. Tut sie das doch, lagert sich diese überschüssige Feuchtigkeit an den kältesten Stellen des Raumes ab, zum Beispiel an Fenstern oder an den Wänden, insbesondere im Keller. Aber keine Sorge: Mit drei einfachen Grundregeln gelingt Ihnen der Feuchtigkeitsausgleich.
"Rund 12 Liter Wasser entstehen in einem Vier-Personen-Haushalt pro Tag. Durch kochen, waschen, duschen und natürlich schwitzen." - so viel Feuchtigkeit entsteht im Haushalt.
Schimmel vermeiden - Lektion 1: Wann lüfte ich?
Das A und O beim Lüften ist die Regelmäßigkeit. Denn nur mit ausreichend viel Frischluft bleibt Ihr Raumklima in Balance. Wenn Sie zwei bis vier Mal täglich die Fenster für fünf bis 10 Minuten aufreißen, dann sind Sie auf der sicheren Seite. Das klingt nach sehr viel Arbeit, ist es aber nicht. Wir empfehlen: Legen Sie sich einfach eine "Lüftroutine" zu, dann denken Sie nach kurzer Zeit schon nicht mehr darüber nach und alle Handgriffe flutschen von alleine.
Schimmel vermeiden - Lektion 2: Wie lüfte ich?
Womit wir auch schon beim zweiten Punkt wären: gekippte Fenster vs. geöffnete Fenster. Hier haben wir leider eine schlechte Nachricht. Sie können Ihre Lüftroutine nicht durch einfaches Kippen der Fenster umgehen. Nein, Sie müssen Ihre Fenster richtig öffnen und kräftig stoßlüften, am besten mit ordentlich Durchzug. Lassen Sie dazu die Innentüren offen, damit die Luftfeuchtigkeit durch den Luftzug der gegenüberliegenden Fenster aus der Wohnung geweht wird. Während Sie lüften, sollten Sie im Winter unbedingt die Heizung ausdrehen, sonst geht Ihnen zu viel wertvolle Energie nach draußen verloren - das können Sie sich sparen. Haben Sie alle Fenster wieder geschlossen, können Sie Ihre Heizkörper schnell wieder auf die richtige Temperatur einstellen, dazu kommen wir aber später noch.
Schimmel vermeiden - Lektion 3: Wo lüfte ich?
Das Lüften sollte zudem immer zeit- und ortsnah erfolgen. Das heißt: Morgens nach dem Aufstehen im Schlafzimmer die Fenster öffnen, nach dem Duschen im Bad und nach dem Frühstück die Küche lüften. Noch besser ist es, die Feuchtigkeit direkt bei der Entstehung nach draußen zu leiten. Das ist zum Beispiel beim Schlafen und natürlich auch beim Kochen sehr gut möglich. Wenn es Ihnen gut tut, dann wäre es also optimal, die ganze Nacht bei offenem Fenster zu schlafen.
Schimmel vermeiden - Lektion 4: Passt die Luft-/Raumfeuchtigkeit?
Darüber hinaus sollten Sie zusätzliche Feuchtequellen in Ihrer Wohnung identifizieren. Das können zum Beispiel Pflanzen oder nasse Wäsche sein. In deren Umgebung ist natürlich häufigeres Lüften von Nöten. Da die Wäsche ihre Zeit zum Trocknen braucht, können Sie im Sommer auch das Fenster kippen und die Zimmertür geschlossen halten. Im Schwachpunkt Keller, in dem die Wände meist schlecht oder im schlimmsten Fall überhaupt nicht gedämmt sind, lagert sich überschüssige Feuchtigkeit natürlich noch schneller an den Wänden ab. Schimmel hat hier daher oft leichtes Spiel. Deshalb müssen Sie im Keller noch genauer auf die Luftfeuchtigkeit achten, eventuell sogar mit einem Hygrometer arbeiten. Und auch dort gilt: lüften, lüften, lüften. Bleibt die Feuchtigkeit dennoch, hilft vermutlich nur noch eine bauliche Dämmung oder Abdichtung der Wände.
Schimmel vermeiden - Lektion 5: Wie heize ich richtig?
So stellen Sie Ihre Heizung optimal ein. Richtiges Lüften ist die eine Seite der Medaille, richtiges Heizen die andere. Stimmen beide, werden Sie mit einem optimalen Raumklima belohnt... also los geht's und marsch an die Heizungs-Regler. Die persönliche Wohlfühltemperatur beim Heizen liegt natürlich bei jedem etwas anders. Generell lässt sich allerdings sagen, dass Ihr Wohnbereich mit etwa 22 Grad Celsius eine angenehme Temperatur aufweist. Schön warm, aber nicht zu überheizt ─ so sparen Sie natürlich auch Heizkosten. Im Schlafzimmer und in der Küche darf es gerne etwas kälter sein, dort liegt die Empfehlung fürs Heizen bei ungefähr 18 Grad Celsius. Kälter sollte es allerdings auch dort nicht werden, sonst steigt das Risiko für Schimmelbildung. Dabei gilt für alle Räume beim Heizen:
- Verdecken Sie Heizkörper nicht mit Gardinen oder Möbeln, auch nicht teilweise.
- Trocknen Sie keine Wäsche auf Ihren Heizkörpern.
Nachts können Sie Ihre Heizung herunter drehen, allerdings gilt es hier zwischen der Energie-Einsparung und dem Energie-Verbrauch beim Wiederaufwärmen abzuwägen. Um mehr als 4 Grad Celsius sollte die Raumtemperatur daher nicht gesenkt werden, sonst sparen Sie im Endeffekte keine Energie und damit auch keine Heizkosten. Kleiner Tipp am Rande: Lassen Sie nachts alle Rollläden herunter, bleibt die warme Luft noch besser in Ihren vier Wänden.
Tipp: Schimmel durch die richtigen Möbel vermeiden
Bei der Aufrechterhaltung eines optimalen Raumklimas können Sie sich auch unterstützen lassen - durch Massivholzmöbel, beispielsweise im Wohnzimmer: Diese nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab. Im Sommer wird so die Schwüle in Ihrer Wohnung reguliert und im Winter die trockene Heizungsluft ausgeglichen. Wichtig dabei ist, dass Ihre Massivholzmöbel direkten Kontakt zur Raumluft haben, also nicht durch dampfdichte Schichten wie Folien oder Wachs am Atmen gehindert werden. dass Ihre Massivholzmöbel nicht zu nahe an Außenwänden stehen, damit die Luft zwischen Möbelstück und Wand zirkulieren kann. Ein positiver Nebeneffekt: Massivholzmöbel werten nicht nur das Raumklima, sondern auch die Raumoptik ungemein auf. Ein warmer Holzton - beispielsweise von rustikaler Eiche - versprüht Behaglichkeit und einen natürlichen Charme.